Ursprünglich stammt die asiatische Tigermücke aus Südostasien. Sie breitet sich jedoch aufgrund von Verschleppung, z. B. durch den internationalen Warenhandel und Mobilität, und ihrer großen Anpassungsfähigkeit nun aber weltweit aus, auch in Europa. Mittlerweile werden in den Sommermonaten auch größere Populationen in Deutschland nachgewiesen.
Die Asiatische Tigermücke ist eine kleine Stechmücke zwischen 0,3 und 1,0 cm. Besonders auffällig ist ihre schwarz-weiße Färbung. Ein typisches Merkmal ist die weiße Linie am Hinterkopf. Sie gilt als aggressive Stechmücke und kann Überträger von verschiedenen Krankheitserregern sein, u. a. von Fadenwürmern und Viren wie der Dengue-Virus.
Präventionsmaßnahmen
Um die Ausbreitung der Tigermücke zu verhindern, kann jede Bürgerin und jeder Bürger selbst tätig werden, indem natürliche und künstliche Wasseransammlungen im Freien vermieden werden. Die Asiatische Tigermücke brütet in Behältnissen jeder Art, in denen sich Wasser ansammeln und für mindestens sieben Tagen nicht vollständig austrocknen kann. Beispiele sind:
Regentonne
Regentonnen sind häufige Massenbrutstätten. Um diese nach wie vor als Regenwasser-Reservoir nutzen zu können, sollten sie mit einem Netz abgedeckt werden. Das Netz sollte dicht anliegen und nicht durchhängen.
Blumenkästen
Unbeflanzte Blumenkästen sollten umgedreht gelagert werden. Blumenkästen mit Wasserreservoirs sollten alle drei bis vier Tage geleert und ausgespült werden.
Sonnenschirmständer
Einige Sonnenschirmständer können mit Wasser befüllt werden. Wird die Öffnung nicht verschlossen, bieten sie der Asiatischen Tigermücke eine ideale Brutstätte. Alternativ kann der Schirmständer vollständig mit Sand befüllt und die Öffnung mit einem Glas abgedeckt werden.
Blumentopfuntersetzer
In einer regenreichen Zeit können Untersetzer von Blumentöpfe mehrere Tage mit Wasser gefüllt sein und können so der Asiatischen Tigermücke als Brutstätte dienen. Deshalb sollten die Untersetzer spätestens alle drei bis vier Tage entleert werden.
Gießkannen
Gießkannen werden häufig mit Wasser befüllt und im Garten stehen gelassen. So kann es sein, dass Wasser lange genug steht, um als Brutstätten zu dienen. Gießkannen sollten nach Gebrauch umgedreht gelagert werden. Wird regelmäßig (alle 2 Tage) gegossen, kann das Wasser in Gießkannen bleiben.
Entwässerungsrinnen und Hofgullis
Die Wasseransammlung kann icht verhindert, jedoch sollte sie regelmäßig kontrolliert werden. Im Notfall, sollte die Asiatische Tigermücke dort auftreten, kann die Rinne mit kochendem Wasser gespült werden. Bei ausreichender Menge werden die Larven damit getötet.
Regenrinne
In durchhängenden oder verstopften Regenrinnen kann sich Regenwasser ansammeln und je nach Witterung länger stehen. In verstopften Regenrinnen sollte der Dreck entfernt werden, hängende Regenrinnen sollten fachgerecht repariert werden, so dass das Wasser direkt abfließen kann.
Kinderspielzeug
Herumliegendes Kinderspielzeug, das länger nicht benutzt wird, kann ebenfalls kleine Mengen Wasser ansammeln. Spielzeug sollte deshalb bestmöglich verräumt, Förmchen und Becher umgedreht gelagert werden.
Zaunrohre
Zaunrohre sind häufig in den Boden einzementiert und so vom Erdreich abgedichtet. Nach Regenfällen können sich hier ausreichende Mengen ansammeln, um als Brutstätte zu dienen. Um das zu verhinden, sollten die Öffnungen verschlossen werden.
Dekoelemente
Unzählige Dekoelmente, wie Schalen oder Figuren, bieten vielen Möglichkeiten, Regenwasser anzusammeln. Um eine Larvenbrut zu vermeiden sollte auf diese Elemente verzichtet oder aber alle drei bis vier Tage auf Wasser kontrolliert und ggf. ausgeschüttet werden.
Bekämpfung der Asiatischen Tigermücke durch KABS
Die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage e. V. (KABS – www.kabsev.de) ist von der Gemeinde Rust mit Monitoring – und Bekämpfungsmaßnahmen beauftragt worden, um die dauerhafte Ansiedlung und großflächige Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke im KABS-Gebiet zu verhindern. Deren Bekämpfungskonzept hat sich bereits im Oberrheingebiet erfolgreich bewährt.
Die Grundlage des von der KABS angewandten Bekämpfungskonzeptes ist das Abtöten der Larven in ihren wassergefüllten Brutstätten mit einem biologischen Wirkstoff (B.t.i), der für andere Tiere, Insekten, Pflanzen und Menschen nicht schädlich ist. Für einen optimalen Erfolg werden die KABS-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter diesen Wirkstoff in alle vorhandenen Larvenbrutstätten per Hand anbringen müssen.
Asiatische Tigermücken melden
Sollten Bürgerinnen oder Bürger auf ihrem Grundstück oder in ihrem Garten eine Asiatische Tigermücke entdecken, werden sie um Meldung an die KABS (E-Mail: tigermuecke@kabsev.de) oder das Naturzentrum Rheinauen (E-Mail: info@naturzentrum-rheinauen.de) gebeten.